Biografie – Karin

Biografie – Karin2022-08-10T11:39:38+02:00
April 2022 – Foto: Oskar Schlechter (copyright)

Ich heiße Karin Cornelia Dörpmund und bin die Frau von Lutz. Wir beide gründeten zusammen mit Marylen im Herbst 2019 die Dark Sky Nord – Bremen und Umzu.

Ich bin seit vielen Jahren ein Star Trek Fan und habe Douglas Adams’ ‘Hitchhiker’s Guide to the Galaxy’ auf meinem Bücherregal an prominenter Stelle stehen. An die Astronomie führte mich Lutz heran, denn gleich nachdem wir uns im November 2005 kennenlernten, schenkte er mir ein Foto vom Carina Nebel aus dem Archiv der NASA – APOD – weil er meinen Namen trage, sagte er. Wir lernten zusammen viel über Professor Brian Cox und seiner legendären ‘Wonders of … Serie’ der BBC, Serge Bruniers ‘Zwischen Himmel und Erde’, Harald Leschs Beiträgen zur Astronomie und unzähligen Dokus und Büchern. 2016 traten wir in die Olbers-Gesellschaft in Bremen ein und besuchten das Planetarium, auch das in Hamburg mit deren unglaublichen 3D-Shows. 2016 war auch das Jahr, in dem wir uns unseren Traum erfüllten, nach Chile zu fliegen, um die Großteleskopanlagen auf dem Cerro Tololo (Victor M. Blanco) und die der ESO (A.L.M.A. – das VLT) zu besuchen. 2018 flogen wir wiederum für fünf Wochen in die ‘región estrella’ und besuchten auch noch La Silla. Wir erweiterten unsere Besuche auch auf kleinere Observatorien und führten spannende Gespräche mit Astronomen, die als Interviews in unserem Blog nachzulesen sind. Dr Malcolm Smith vom Cerro Tololo Inter-American Observatory führte uns in das Querschnittsthema ALAN – artificial light at night – ein und initiierte uns in die Welt der Dark Sky. Und wir brachten viele Fotos des Sternenhimmels aus den Regionen mit geringer Lichtverschmutzung mit, z. B. Cancana im Valle del Elquí – the real thing.

Die Lichtverschmutzung – ALAN – erachte ich als eine sehr unterschätzte Gefahr, die im Kontext der Klimadiskussion gern übersehen wird. Dabei ist die Eindämmung der ALAN ein effektiver Schritt, die Biodiversität zu erhalten. Und das ist auch Menschenschutz. Ohne eine funktionierende Biodiversität, so wie wir sie zum Überleben brauchen, können wir nicht menschenwürdig existieren. Die Einsparung von CO2, Vermeidung von Erkrankungen durch ‘falsche’ Beleuchtung und die Wiedererlangung einer höheren Lebensqualität sind weitere Ziele unserer Arbeit.

Der Tag hat Augen und die Nacht hat Ohren.’

Die Faszination der Nacht und der Dunkelheit, z. B. auf einem Feld irgendwo im nirgendwo mit aufgebauter Kamera, liegt in der anderen Wahrnehmung der Welt um mich herum. Einen sternenklaren Nachthimmel zu sehen ohne Lichtverschmutzung bedeutet den Blick in unsere Geschichte epischen Ausmaßes zu richten. Es ist unsere Verbindung zum kosmischen Ganzen, die wir in Europa fast ganz verloren haben und die es gilt, wieder zu erreichen.

ALAN erreicht immer mehr Gehör in der Bevölkerung. Nicht zuletzt aufgrund der exzellenten Öffentlichkeitsarbeit, die von vielen Dark Sky Aktivisten, ob sie sich professionell mit der Lichtverschmutzung auseinandersetzen – Dr Annette Krop-Benesch, Sabine Frank, Dr. Andreas Hänel, Christopher Kyba, Sybille Schroer uvm und natürlich der IDA (International Dark Sky Association) – oder sich als Amateure in die Materie eingearbeitet haben, wie z. B. die vielen EinzelkämpferInnen der unterschiedlichen Dark Sky Gruppen, Sternwarten aber auch der Naturschutzverbände, z. B. dem Nabu, und rücken die vielen Querschnittsthemen – Biodiversität (Insektensterben), CO2-Emmisionen, Gesundheit, Ästhetik, Verlust des Menschheitserbes uvm – langsam in das erweiterte Sichtfeld der Klimadiskussion.

Ich denke, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Impakt, den ALAN auf unseren Planeten und uns Menschen hat, erwacht und wächst. Es ist wünschenswert, dass wir unsere Angst vor der Dunkelheit und der natürlichen Nacht incl der vielen Mythen – Sicherheit, Sicherheit und nochmal helles und viel Licht gleich Sicherheit – endlich ablegen und ein viel weniger an Beleuchtung mit deutlich geringeren Intensitäten nicht als ‘Verzichtsnarrativ’ deuten, sondern als einen unschätzbaren Gewinn!!! Wir gewinnen Lebensqualität, Gesundheit, eine reichere Biodiversität und … Kontrolle in einem ‘Umweltthema’, weil wir selbst etwas bewirken können.

Und wie kann jede/r das machen? Sich informieren und dann das Gelernte im privaten Bereich umsetzen und bei den Verantwortlichen für die öffentliche Beleuchtung kompetent Druck machen.

Mein Kompetenzbereich in der Dark Sky Nord • Bremen und Umzu – Initiative für nachhaltige Außenbeleuchtung ist das Netzwerk voranzubringen und zu pflegen (LinkedIn – Instagram – Facebook etc.). Des weiteren nehme ich an Konferenzen etc. teil und gebe mein Wissen an die anderen Gruppenmitglieder und jeden, der fragt, weiter. Ich entwickle die Vorträge als Präsentation(en) und versuche, ganz bescheiden, Lutzens Beleuchtungsbeispiele vorzuführen. Ich schreibe Blogbeiträge, entwickle zusammen mit Sascha die Homepage und werde in den kommenden Monaten das ‘MicroAmberFiction’ in die Welt der Schreibenden bringen.