Antwort auf unsere Petition

21. August 2022 by Sascha

Wir haben eine Antwort auf unsere Petition bekommen.
Die Stellungnahme erfolgte am 08.08.2022 durch die Senatorin Dr. Maike Schaefer:

Eine Beleuchtungsplanung beinhaltet stets einen Kompromiss aus Insektenschutz, Energieeffizienz, Wartungsfreundlichkeit, der Beleuchtungspflicht z.B. bei Gefahrenstellen, den Anliegerwünschen und den technischen und politischen Vorgaben.

Bei Neuanlagen/Erneuerungen in LED-Technik werden die Leuchten automatisch in den Nachtstunden (22:00 bis 06:00 Uhr) auf 50% reduziert. Eine Abschaltung von Einzelleuchten (z.B. jede zweite Leuchte) ist nicht DIN-konform und führt aufgrund der Nichteinhaltung der Gleichmäßigkeit zu dunklen Flecken und somit zu gefährlichen Situationen. Die Verkehrssicherheit ist dann nicht mehr gegeben.

Eine weitere Beleuchtungsreduzierung ist in Einzelfällen möglich, z.B. gering frequentierte Grünanlagen und Wege. Die Möglichkeiten werden in der Stadt Bremen für jeden Einzelfall geprüft. Grundsätzlich sollten in Bremen Wege in Grünanlagen nicht beleuchtet werden. Nur wenn wichtige Kriterien wie z.B. Schulwegsicherung oder wichtige Erschließungsfunktion erfüllt werden, werden in Ausnahmefällen auch Grünanlagen beleuchtet.

Bei Verkehrsstraßen sind diesbezüglich kaum Möglichkeiten zur weiteren Reduzierung gegeben, da die aktuelle DIN zur Bemessung von Beleuchtungsanlagen auch weiterhin Berücksichtigung finden muss. Allerdings wurden an Autobahnen (zum Beispiel der A270), Zubringern, dem Nordwestknoten etc. große Beleuchtungsanlagen bereits abgeschaltet bzw. zurückgebaut, was insbesondere auch dem Insektenschutz zu Gute kommt. Weitere Abschaltungen sind geplant.

Um den Insektenschutz zu verbessern und die Lichtverschmutzung zu minimieren sind die Optiken der LED-Leuchten auf die jeweilige Straßengeometrie (breitstrahlend oder tiefstrahlend) ausgelegt. Das Licht ist nach unten auf die Straßenoberfläche gerichtet und die Abstrahlung nach hinten und oben in die Umgebung minimiert. Freistrahlende Leuchten werden in Bremen nicht eingesetzt. Sämtliche seit 2017 in Bremen eingesetzten technischen LED-Leuchten senden kein Licht in den oberen Halbraum aus (ULOR=0).
Seit 2020 werden in Bremen ausschließlich LED-Leuchten mit einer Lichtfarbe von maximal 3.000 K eingesetzt.

Zusammengefasst werden folgende Ma0ßnahmen gegen Lichtverschmutzung unternommen:
– Erneuerung alter konventioneller Leuchten gegen LED-Leuchten mit gerichtetem Licht
– Reduzierung der Leistung von LED-Leuchten um 50% in den Nachtstunden
– Einsatz von LED-Leuchten mit einer Lichtfarbe von maximal 3.000 K
– Alle in Bremen eingesetzten technischen Leuchten senden kein Licht in den oberen Halbraum aus (ULOR=0)
– Reduzierung der Lichtpunkthöhen bei Neubau und Erneuerung
– Durchführung von Pilotprojekten der bedarfsgerechten Beleuchtung
– Rückbau von Beleuchtungsanlagen (z.B. Wordwestknoten, A270 etc.)

Das aktuell in Bremen durchgeführte Projekt „LED-Umrüstung“ wird, neben dem vorrangigen Ziel Energiekosten und CO2 einzusparen, die Lichtverschmutzung deutlich reduzieren und gleichzeitig die öffentliche Sicherheit und Ordnung sicherstellen.

Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität Stadtentwicklung und Wohnungsbau – Dr. Maike Schaefer, Stellungnahme zur Petition Aktenzeichen: L 20/520

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