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Posts Tagged ‘Lichtverschmutzung’

Nico Harmsen sah verwirrt auf die neueste E-Mail in seinem Postfach: „Sorgen Sie dafür, dass man die sieben Schwestern wieder sieht, sonst werden Sie Ihre Schwester nie wiedersehen!“

Er griff zu seinem Handy, schrieb Mira eine Nachricht: „Geht’s dir gut? Soll das ein Witz sein?“

Lange starrte er den Bildschirm an, keine Antwort. Sein Blick schweifte von seinem Schreibtisch, durch die Fensterfront des Bürgermeisterbüros, hinaus auf das Lichtermeer Bremens, das im Nieselregen verschwamm. Unten auf dem Marktplatz wurden gerade die Buden für den Weihnachtsmarkt aufgebaut und bunte Lichterketten montiert. Wer waren diese sieben Schwestern? Er kannte niemanden, der heute noch so eine große Familie hatte.

Auch auf einen Anruf reagierte Mira nicht. Er sah sich die merkwürdige E-Mail näher an, dark-sky@gmail.com. Eine Allerweltsadresse, die ihren Urheber nicht preisgab. 

Er hatte Mira vor über vier Wochen zuletzt gesehen, vor ihrem Urlaub in Namibia. Seine kleine Schwester war seit dem Tod ihrer Eltern die einzige Familie, die er noch hatte. Seine Hände begannen zu zittern.

Seit seinem Amtsantritt hatte er einiges an merkwürdigen E-Mails bekommen, Spinner, die ihren Frust an ihm ausließen – über alles, was ihrer Meinung nach schlecht lief in der Hansestadt, Wehklagen, dumme Witze und echte Wut. Davon würde er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn Mira mal einen Abend lang nicht erreichbar war. Er trank seinen Kaffee aus und griff zur Maus. Die Mail landete im Papierkorb, Nico Harmsen machte Feierabend und fuhr nach Hause.

Am nächsten Morgen hatte Mira sich noch immer nicht gemeldet. Dafür gab es eine neue Mail: „Sie scheinen uns nicht verstehen zu wollen. Schauen Sie heute Abend um 10 Uhr nach Osten in den Himmel und Sie werden sehen, was wir meinen. Oder besser: Sie werden es nicht sehen!“

Nico wurde flau. Mira hatte einen anderen Nachnamen als er, die Öffentlichkeit wusste nicht, dass er überhaupt eine Schwester hatte.

In der Mittagspause sagte er seine Termine für den Nachmittag ab und fuhr zu Miras Wohnung. Klingelte einmal, dann noch einmal. Niemand reagierte. Der Weserkurier steckte noch im Briefkasten.

Er wollte es nicht tun. Wenn man einmal auf ihr Spiel einging, hatten sie einen. Dennoch antwortete er auf die E-Mail: „Wer sind Sie? Was wollen Sie? Ihre Drohung kann rechtliche Konsequenzen haben.“

Am Abend hielt er es nicht mehr aus. Er arbeitete sich durch stapelweise Unterlagen, um die Zeit bis zehn zu überbrücken. Es war ein wolkenloser Abend, als er an das kleine Fenster im obersten Stock des Rathausgiebels trat und hinab auf den Domshof sah.

Der Mond war noch nicht aufgegangen. Oder war Neumond? Er hatte sich nie viel für den Nachthimmel interessiert. Wenn Mira jetzt hier wäre, könnte sie ihm sicher weiterhelfen. Sie kannte sich aus. 

„Weißt du eigentlich, was mein Name auf Spanisch bedeutet?“, hatte sie einmal gefragt und die Frage sofort selbst beantwortet: „Schau hin!“ Er fragte sich, warum er sich jetzt an dieses Detail erinnerte. „Verdammt, Mira, wo soll ich denn hinschauen?“, murmelte er leise, während er nach Osten in den Himmel starrte. Er sah … nichts. Ein paar vereinzelte Sterne. Was hatte er denn auch erwartet? Dass Mira zu ihm herabgeschwebt käme wie eine fliegende Untertasse?

Unten im Büro blinkte eine neue E-Mail: „Haben Sie nun gemerkt, dass Merope Ihnen fehlt? Oder sollten wir besser ‘Mira’ sagen?“
Ihm stockte der Atem. Das war kein Zufall mehr, der Name zerstörte alle Zweifel. Ein Spinner – vielleicht, aber einer, der mehr wusste, als Nico lieb war.

Er öffnete einen Webbrowser, tippte den Namen „Merope“ ein. Bilder von Sternen tauchten auf: die Plejaden. Er erinnerte sich, wie Mira und er als Kinder in lauen Sommernächten im Garten unter dem Sternenhimmel gelegen hatten. Damals hatten sie Hunderte von Sternen gesehen. Er spähte nochmal aus seinem Fenster. Jetzt sah er vielleicht zehn oder elf. 
Die Plejaden mussten wohl auch dabei gewesen sein. Ein Sternhaufen aus ungefähr sieben sichtbaren Einzelsternen – das waren also die sieben Schwestern. Merope war eine davon, ein unscheinbarer Punkt, oft übersehen, manchmal unsichtbar. „Die verlorene Schwester“, nannte Wikipedia sie. Sie war immer da. Nur eben zu lichtschwach. Oder die Welt war zu hell geworden, um sie noch zu sehen.

Auch am nächsten Tag blieb seine Schwester verschwunden. Er gab die E-Mail an seine Rechtsabteilung, man werde sich kümmern. Als am Abend der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde, saß er noch immer an seinem Schreibtisch, als würde er auf ein weiteres Zeichen der Spinner warten.

Plötzlich ging draußen das Licht aus, der Weihnachtsmarkt lag im Dunkeln, auch das Rathaus und die umliegenden Gebäude waren nicht mehr angestrahlt, nur die Straßenlaternen brannten weiter.

Eine neue E-Mail ploppte auf: „Das war erst der Anfang. #LichtAusFürMerope.“

Ohne genau zu wissen, warum, schlich er wieder zum Giebelfenster und starrte gen Osten. Vielleicht lag es daran, dass er nun wusste, wonach er suchte, denn er sah einen blass glitzernden Lichtfleck. Das mussten die Plejaden sein. Und da sollte man sieben Sterne erkennen können? Was für ein Unfug!

Schon vor Jahren hatte Mira sich über die Lichtverschmutzung beklagt. Sie hatte ihm einmal einen Vortrag von irgendeinem Umweltverband geschickt. Damals hatte er sie ausgelacht. „Romantischer Quatsch“, hatte er gesagt. Und sie hatte nur leise gelächelt. „Irgendwann wirst du es verstehen, großer Bruder.“

Er begann zu googlen, stieß schließlich auf eine Karte: Lichtverschmutzung in Mitteleuropa. Dunkle Orte in Deutschland: Die Rhön, die Eifel, die Nordseeinseln. Bremen war tiefrot eingefärbt, fast nur noch übertroffen von Hamburg und Belgien mit seinen beleuchteten Autobahnen.

Draußen ging das Licht wieder an, das Technikteam war erfolgreich gewesen. Der Weihnachtsmarkt erstrahlte in hellem Lichterschein, der die Nacht verschluckte.

Keine neue Mail, kein Lebenszeichen von Mira.

Was hatte in der E-Mail gestanden? #LichtAusFürMerope. Er suchte auf Instagram, das Rathaus hatte einen offiziellen Account. Er fand Fotos. Menschen fotografierten den Himmel über Bremen. Ein Himmel ohne Sterne. Und forderten Dunkelheit für Merope. Er leitete auch diese Beiträge an die Rechtsabteilung weiter.

Am nächsten Abend gab es erhöhte Polizeipräsenz auf dem Marktplatz. Das Weihnachtsgeschäft sollte nicht gestört werden. Nico Harmsen starrte abwechselnd aus dem Fenster und dann wieder mit einer Mischung aus Angst, Wut und Hoffnung auf seine Mailbox. Um Punkt zehn Uhr erlosch erneut die Weihnachtsmarktbeleuchtung. Auf der gegenüberliegenden Schütting-Fassade flackerte ein paar Sekunden lang eine mannshohe Projektion: #LichtAusFürMerope. Ironisch eigentlich – ausgerechnet mit gleißendem Licht. Es war das letzte, bevor der Platz vollständig dunkel wurde.

Neue Postings erschienen online unter demselben Hashtag. An einem Beitrag blieb er hängen: eine junge Frau stand nachts in einem Sommerkleid auf einer roten Düne unter einem schier unendlichen Sternenhimmel. Nico sah genauer hin. Mira. Das Bild musste bei ihrem Afrikaurlaub in der Namib entstanden sein. „Dunkelheit ist ein Menschenrecht. Wir fordern, dass es auch bei uns nachts wieder so aussieht! Sonst wird Mira in der Wüste bleiben.“ Wo war seine kleine Schwester jetzt? Woher hatten sie diese Aufnahme? Er schaute sie nochmal an. Sehnsuchtsvoll. Und wusste selbst nicht, ob er sich mehr nach Mira oder nach dem Naturschauspiel über ihr sehnte.

Am nächsten Morgen war das Dilemma nicht mehr zu übersehen: Die Lokalnachrichten berichteten über den Vorfall, die Rathauspresse drängte auf eine Stellungnahme. Auf Instagram forderten Aktivist:innen ein neues Lichtkonzept für Bremen. Radio Bremen hatte eine Ökologieprofessorin ins Studio geladen, die von verwirrten Vögeln, wachgehaltenen Menschen und dem Verschwinden der Sterne sprach. Sogar der Wettermann beendete seinen Beitrag mit einem breiten Grinsen, als er „Und nun: Licht aus für Merope“ sagte.

Nico fuhr sich nervös durch die Haare. Was sollte er tun? Er konnte doch nicht den namibischen Nachthimmel über Bremen zaubern, so majestätisch er auch war. Wie stellten die sich das vor? 

Als ob sie ihn gehört hätten, ging am Abend ein neues Posting viral. Sein Gesicht – das offizielle Rathaus-Porträt. Darunter die Frage: „Soll der Bürgermeister das Licht ausschalten? Dann liked diesen Beitrag und teilt ihn in eurer Story! Wir fordern ein neues Beleuchtungskonzept für Bremen und eine Nacht der völligen Dunkelheit. Damit wir wieder wissen, was wir verloren haben. #LichtAusFürMerope“

Nico Harmsen fluchte leise. Er wollte nicht. Nicht so. Er wusste sehr gut, was er verloren hatte. Oder könnte er sich ein Zeichen des guten Willens erlauben? Wegen Mira? Seine Verkehrssenatorin zog die Augenbrauen hoch, der Umweltsenator war unentschlossen, die Rechtsabteilung skeptisch. Man dürfe sich nicht erpressbar machen. Sein Bürgermeister-Ich stimmte zu. Der große Bruder von Mira war weniger standhaft. Er dachte wieder an die Augustnächte auf der Wiese im Garten, die Sternschnuppen, das Zirpen der Grillen, das duftende Gras. Wozu war er denn Bürgermeister geworden, wenn ihm nicht mal diese Entscheidungsgewalt zustand?

Er überging seine Presseabteilung und setzte selbst den Instagram-Post ab. Man brauche drei Tage Zeit, um auf die Forderungen einzugehen, und wenn seine Schwester dann nicht zurückkäme, würde die Polizei aktiv.
Sein Team wäre am nächsten Morgen sicher nicht erfreut, aber das war ihm egal.

In den folgenden drei Tagen arbeiteten Stadtplanung und Umweltdezernat hektisch. Dann war es soweit. Bürgermeister Harmsen verlas am Abend im Live-Stream den ersten Entwurf für das neue Lichtkonzept. Als er geendet hatte, glaubte er fast, ein sanftes Klicken zu hören. Dann war es dunkel. Feierlich löschte er auch das Licht auf seinem Schreibtisch und beendete die Übertragung.

Dann stieg er wieder hinauf in den Dachgiebel und öffnete das Fenster. Sein Atem gefror. Die Stadt war dunkel, aber über ihm breitete sich ein Nachthimmel, wie er ihn zuletzt in seiner Kindheit gesehen hatte, auf der Picknickdecke neben Mira. „Schau hin“ schien sie ihm wieder zuzurufen. Vielleicht hatte er schon zu lange nicht mehr hingesehen, auf das, was zählte. Glitzernde Sterne an einem schwarzen Himmel, von einem Ende des Horizonts zum anderen. Ein überirdisches Funkeln am wolkenlosen Firmament. Er kam sich sehr klein und gleichzeitig unendlich geborgen vor in diesem Moment. War nicht mehr der Bürgermeister von Bremen, sondern der kleine, staunende Junge, alleine mit dem Weltall. Nico lächelte.

Dann wanderte sein Blick nach Osten, hinauf zu den Plejaden. Er zählte, zählte noch einmal. Erst fünf, dann sechs. Verdammt! Es waren nur sechs Sterne in der dunklen Winternacht. Trotz allem. Sein Lächeln erstarb.

Sie hatten ihn gelinkt. Die siebte Schwester blieb verschwunden. 

Auf einmal berührte eine Hand seine Schulter und er hörte eine vertraute Stimme: “Man kann sie fast nie sehen. Aber jetzt wissen wir zumindest, dass sie noch da ist.”

„Mira!“

Er hörte ein leises Lachen.

„Danke, dass du es getan hast, Nico. Du hast endlich hingeschaut.“

Seine verspannten Schultern entkrampften sich wieder.

Merope war immer noch unsichtbar. 

Doch Mira war zurückgekehrt.

Rea Sommer, Juni 2025


Kurzvita

Rea Sommer ist im Saarland aufgewachsen und hat schon als Kind im Sommer nachts auf der Terrasse gelegen und den Perseiden aufgelauert. Bei Reisen durch die Wüsten Namibias, die ostafrikanische Savanne und die Bergwelt in Marokko hat sie die Schönheit eines dunklen Nachthimmels schätzen gelernt. Lange hat sie im Ruhrgebiet gelebt, wo es selbst dann nicht wirklich dunkel wird, wenn man im Winter um drei Uhr nachts noch am Schreibtisch sitzt. Heute schreibt sie von der Ostseeküste aus – und weiß die Dunkelheit wieder neu zu würdigen.


Rea Sommer hat mir ihrer Kurzgeschichte „Licht aus für Merope“ unseren Kurzgeschichtenwettbewerb 2024/2025 mit einen Sonderpreis gewonnen.

Auf Einladung von Frau Rita Hamann-Beckmann vom NaBu in Lilienthal/Grasberg informierten Anette und Karin am 6. Juni im Altes Amtsgericht, Klosterstraße 21, Lilienthal zum Thema Lichtverschmutzung.

Trotz der Hitze, die eher zum Baden oder Eisessen einlud, kamen an dem Tag 17 Interessierte zu dem Vortrag. Wir vermittelten grundlegende Informationen zum Thema Lichtverschmutzung und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit, Biodiversität (u. a. auch das Wattenmeer), Sicherheitsaspekte, Gesetzesgrundlagen und machten Vorschläge für einen umweltfreundlichen Einsatz von Leuchtmitteln.In der sich anschließenden einstündigen Fragerunde konnten viele Aspekte tiefer beleuchtet werden. Außerdem war es Anettes Debüt.

Besonders konzentrierten sich Fragen auf den Bereich der spektralen Empfindlichkeit von Insekten und welches Spektrum letztendlich noch für eine Beleuchtung in der Nacht adäquat sei. Dass das kurzwellige Licht (von blau bis grün) in der Nacht zu reduzieren sei, weil es in die Morgenstunden gehört, stellte den Begriff ‚insektenfreundlich‘ infrage, denn das sensitive Stadium der Insekten kann bis zu ca. 550 nm reichen. Die drei Parameter: Beleuchtungsstärke, Lichtgeometrie und Lichtfarbe müssen immer zusammenspielen, wenn ein effektiver Insektenschutz angestrebt wird.

Im Universum ist keine Angst

Ich bin in Dresden geboren – an einem heißen Sommertag im Juli – früh ehe die Sonne
aufging. „Komm mit nach Dresden“, hat meine Großmutter gesagt, „da wohnt Churchills
Großmutter, da passiert nichts.“ Sie war extra nach Bremen gekommen, um ihrer Tochter bei der
Geburt beizustehen – aber in Bremen fielen nachts Bomben auf Dächer von Wohnhäuser. „Komm
mit nach Dresden ..!“ Der Zug war am 1. Juli gedrängt voll, blieb stehen, immer wieder blieb er
stehen. Bei jedem Halt kam der Schaffner: „Geht es noch, junge Frau?“ Am 4. Juli 1942 wurde ich
geboren in einer kleinen Klinik in der Liebigstraße.

Heute ist der 23. Februar 2023. Heute ist alles anders – nicht Churchills Großmutter, nur ich:
Großmutter. Keine Bomben – hier. Frieden. Demokratie. Meinungsfreiheit. Haben wir doch! Oder
haben die Genossen ein Schloss vor dem Mund und werden gar nicht gefragt, wenn Papa Scholz
seine Marder in die Ukraine schickt? Also, wir Genossen von Schönebeck treffen uns heute – ich
will in kleinem Kreis sprechen über Meinungsfreiheit: Warum wurde am 14. Februar über meinen
Antrag zu ‚Meinungsfreiheit‘ nicht abgestimmt? Warum wurde die Begründung zu meinem Antrag
nicht für alle ausgedruckt? Meinungsfreiheit – haben wir doch! Ich werde doch gar nicht von der
Gestapo abgeholt, wenn ich darüber sprechen will – mit den Genossen!

Ich mache mich zu Fuß auf den Weg zur Schlosskate – da treffen wir uns – welche Meinung
habt ihr eigentlich zu den Waffenlieferungen in die Ukraine? – darüber denke ich nach auf dem
Fußweg: erst Fährgrund, dann Borchshöhe. Es ist kalt. Die Welt ist schwarz – nur irgendwo über
den Straßenlaternen, weit weg, leuchtet die Mondsichel wie eine einsame Straßenlaterne. Aber ich
habe mich im Datum geirrt, heute ist gar kein Treffen. Die Schlosskate ist dunkel. Erleichterung, ich
muss heute gar nicht streiten!

Ich gehe weiter – vorbei am Schönebecker Schloss. Die Welt ist hier licht ohne Straßenlaternen,
der Weg ist hell. Vor mir begleitet mein Schatten mich schwarz. Über mir – weit oben –
schwimmt der Mond in der Tiefe des Universums – unendliches Blau, besetzt mit Diamanten, mit
Sternen – nur wenige setzen sich durch gegen das goldene Halbrund Mond. Der beleuchtet Schloss,
Erde und Himmel, der Weg hell wie das Wasser, darüber zieht der Große Wagen sehr blass seine
Bahn – so wie gelegentlich winzige Lichtpunkte, Autoscheinwerfer hinter den Waldbäumen auf der
Straße nach Leuchtenburg.

Mir fällt ein – eine Sommernacht in der Provence – Sterne – vollkommen – unendlich viele
– Diamanten – blass leuchtende Perlen – große und kleine – ich liege im warmen Gras, ich höre
Zirpen, Zikaden – wie weit – unfassbar – Himmel und Erde – ich staune …

Es ist kalt. Mein Mantel hält mich wohl warm, aber ich will nach Hause. Ich zweige ab über
die Brücke – nun wandert mein Schatten über die Schattenzweige zu meinen Füßen auf
mondhellem Weg, Baumstämme steigen neben mir bis in winterlich blattloses Gezweig vor
leuchtendem Himmel – unendlich tief – blau. Dann Häuser. Erleuchtete Fenster – die Welt ist
wieder eng geworden und dunkel und hört auf in der Höhe von Straßenlaternen. Auf dem
Ziegenweg blendet mich ein Autoscheinwerfer.

Als ich 2014 nach Vegesack zog, nähte ich blickdichte Vorhänge für meine Fenster wegen
der Straßenlampen vom Fährgrund. Nachts will ich ruhig schlafen. Nachts fahren nur wenige Autos
– ihr Laut wird fast geschluckt von den Dreifach-Fenstergläsern. Eigentlich wollte ich auf keinen
Fall eine Straße vorm Fenster! Aber die Wohnung sprach zu mir, wurde mein Raum, trotz Straße.
Man gewöhnt sich an alles. Ich schlafe gut und lange. Einmal wache ich auf von einem Plopp –
Plopp – immer wieder, das dauert – ich neugierig: drüben landet mit Plopp ein Karton nach dem
anderen aus einem Lastwagen auf dem Fahrradweg. Gespenster zieht ein Afrikaner aus den Kästen,
nämlich wehende Plastik-Fahnen, die knüllt er zusammen. Was passiert da? Schnell ziehe ich mich
an, komme gerade rechtzeitig, um zu fotografieren, wie der aus Albanien die Leiter von seinem
blauen Leiter-Wagen hochkurbelt zur Straßenlaterne. Er spricht gut deutsch. Er lädt mich ein zum
Gottesdienst nach Woltmershausen, jeden Freitag, er will mich sogar mit dem Auto abholen. Ich
schreibe mir seine Handynummer auf, aber ich verspreche nichts. Tatsächlich benutze ich sie nie,
sehe auch nicht die www.Adresse von dem Afrikaner an – es gibt einfach zu viele interessante
Menschen hier mit Heimat weit weg. „Wir tauschen die Straßenlaternen aus“, erklären sie mir, „Sie
bekommen nun LED-Lampen, nachts taghell!“ Ich sage: „Das will ich gar nicht! Ich will doch
nachts schlafen!“ Tatsächlich haben die Scheinwerfer, die sie aus den Plastik-Gespenstern
entwickelt haben, das Plopp-Plopp-Werfen heil überstanden und beleuchten die Straße Fährgrund
seitdem deutlich weniger hell als ihre Vorgänger – beruhigend.

Aber wenn ich abends auf meiner Terrasse nach den Sternen sehe, muss ich mich vorsichtig
bewegen. Sonst springt der Bewegungsmelder an und schluckt alles, was der Lichtsmog über der
Stadt noch erscheinen lässt. Manchmal bewegt sich ein Stern ganz schnell über den Himmel, das ist
dann die ISS, ein künstlicher Stern, Menschen-gemacht, Fussballfeld-groß. Wenn ein Astronaut nach
einem halben Jahr Schwerelosigkeit ausgetauscht worden ist, lächelt er in die Kamera – glücklich
für die Pressefotografen – vom Tragesessel aus, mit dem er programmgemäß nun ins Krankenhaus
gebracht wird – wo sein Körperraum programmgemäß nun wieder justiert wird für das Dasein auf
Mutter Erde. Man kann ja alles machen. Man kann sich dabei auch ent-erden – krank werden –
macht doch nichts! – wir haben doch keine Angst!

Doch. Ich bin aus Fleisch und Blut. Ich habe Angst – vor allem wegen der Nachricht, dass
sie auf dem Mond nun suchen wollen nach Seltenen Erden – für LED – oder Handys – oder so. Wer
zuerst oben ist, der malt zuerst. Genossen, wir sind ent-erdet! Wir sind besoffen von dem, was man
machen kann! Krieg ist doch keine heilsame Entziehungskur! Der Krieg in Syrien nicht. Der Krieg
der Sterne auch nicht. Wir sind alle ent-erdet von den vergangenen Kriegen.

Übrigens, die Liebigstraße in Dresden gibt es noch – sie wurde nicht zerbombt 1945 in den
Feuernächten. Aber die kleine Klinik, in der ich zur Welt kam, habe ich 2013 nicht gefunden, nur
eine kleine Konditorei – einen Kaffee, ein Stück ganz süßen Kuchen. Bevor ich löffelte, ging meine
Seele fremd – erinnerte sich – mich – an meine Ankunft auf Mutter Erde – meine Seele ging fremd
– in einem unendlichen Sternenraum – verloren – ungeerdet – lange – ohne Angst –

Angst ist dort nicht, Angst ist verbunden mit Fleisch und Blut.
Suchen Astronauten ein Dasein ohne Angst? – schwerelos – ent-erdet? Vergeblich!

Angst war nicht in meinem Erinnern – sondern verlorenes Irren im Universum – unangesehen.
Meine Mutter hatte mich nicht angesehen, sie begrüßte mich nicht im Dasein.

Bis ich die Augen aufschlug, jetzt, 2013, in der Liebigstraße, bei Kaffee und tröstlichem Kuchen.
Ja. Meine Mutter hat mich dann doch angesehen, begrüßt, mich, das Mädchen. Nur ein Mädchen.
Nicht das Fritzchen, auf das sie sich gefreut hatte. Diese Freude ist Kraft für ein ganzes Leben – für
meinen Kampf um Meinungsfreiheit, jetzt, achtzig Jahre später. Genossen, wir können fast alles
machen. Wir können auch aufhören den enterdeten Machern zu glauben, dass sie unsere Angst im
Leben besiegen.

Wir müssen das Leben auf der Erde selbst wagen, jeder und jede für sich.
Das weite Universum ist immer da – über den Straßenlaternen, die unseren Raum einengen.

Heide Marie Voigt


Heide Marie Voigt hat mit ihrem Text „Sternenhimmel“ eben falls den dritten Platz unseres MicroAmberFiction Schreibwettbewerbes gewonnen.

Die Künstlerin Isolde wanderte ziellos hinaus in die Dämmerung, sodann schlug sie den Weg zum Strand ein. Sie sah die Wolken ziehen, schmeckte die salzige Luft, hörte die ferne Brandung rauschen und die Wellen aufschlagen. Im feuchten Sand des Spülsaums zeichneten sich ihre Fußspuren ab. Einige der tiefen Fußabdrücke blieben zurück, andere verwischten die Wogen. Isolde empfand es als Spiegelbild ihres Lebens. Was würde dereinst von ihr bleiben, von ihrem künstlerischen Ausdruck? Diese tiefgründigen Gedanken beflügelten ihre Sinne. Sie wähnte sich im vollen Einklang mit ihrer Welt und gab sich den Wachträumen hin. So verlor sie sich in der Zeit.

Wind wehte von See her, fröstelnd zog sie den Jackenkragen höher. Dabei legte sie wie zufällig den Kopf in den Nacken. War sie bisher wie eine Traumwandlerin unterwegs? Wie eine Blinde? Die Nacht war hereingebrochen, sie bemerkte die Dunkelheit erst jetzt und wunderte sich angesichts des Sternenfunkelns. Mein Gott wie schön! Derart hatte sie den Nachthimmel nie erlebt, in ihrer lichtverschmutzen Großstadt.

Hier auf der Insel Juist, in der Schwärze der klaren Herbstnacht glänzte das schier grenzenlose Band der Milchstraße über ihr. Das magische Licht in voller galaktischer Prachtentfaltung zu erleben, empfand sie so majestätisch. Ihr war, als träumte sie immerzu. Dieses Bild berührte sie zutiefst. Sie kramte in ihren Erinnerungen, dort tauchte kein Zauber dieser Art auf. Wie gerne hätte sie den Geliebten an ihrer Seite, um diesen heiligen Augenblick mit ihm zu teilen.

Im Windschatten einer Düne setzte sie sich in den Sand und sah hinaus aufs Meer. Ließ das ewige Kommen und Gehen der Wellen auf sich wirken. Das Rauschen erschien ihr endlos wie der grenzenlose Nachthimmel über ihr. Ist es nicht von alters her überliefert, dass die Sternenkonstellationen für Menschenschicksale eine maßgebliche Bewandtnis haben? Der silbrige Schein des Mondes beleuchtete das Meer, reflektierte das Licht im Auf und Ab der Wogen. Ebbe und Flut, die anziehende Rolle des Erdtrabanten im kosmischen Spektakel kennen die Menschen der Meeresküsten genau.

Isolde erhob sich, klopfte den Sand aus den Kleidern. Ein letzter Blick noch in den Sternenhimmel. In jenem Augenblick bedauerte sie es, dass sie von Sternenkunde keine Ahnung hatte. Sie schob diesen Gedanken beiseite und überlegte, wie es ihr gelänge, die magisch einsame Nacht am Strand künstlerisch umzusetzen. Und überhaupt, hatte sie nicht eben herausgefunden, was das »Zauberland« ausmacht? Sie hatte ein Stückchen vom geheimnisvollen alten »Töwerland« erlebt!

Reingard Stein, 11. April 2023


Reingard Stein hat mit ihrem Text „Töwerland – Zaubernacht“ den dritten Platz unseres MicroAmberFiction Schreibwettbewerbes gewonnen.

Atemlose Stille durchdrang die weite unendliche Landschaft.

Mein Atem gefror zu Eis.

Ich stand unter einem über und über funkelndem Nachthimmel und betrachtete das Firmament.

Solch einen Sternenhimmel hatte ich noch nie erblickt!

Ich war wie gebannt, verzaubert….

Der reine, klare Nachthimmel über Taizé war einfach atemberaubend schön.

Keine Straßenlaterne, kein Verkehr, keine erleuchteten Fenster störten dieses unglaubliche Bild.

Tausende und abertausende, ja, wohl Millionen von Sternen weit entfernter Galaxien strahlten dicht an dicht, funkelten, flackerten, manche als kleine weiße Punkte, andere leicht bläulich oder rötlich.

Wie es im unendlichen Weltall, auf fernen Planeten wohl aussehen mag?

Und eventuell andere Lebensformen?

Gerne wäre ich jetzt mit Warpgeschwindigkeit durch den Raum geflogen oder hätte mich in fremde, unbekannte Welten bebeamt. Oder würde einen Blick durch ein riesiges Teleskop werfen. Was ich dann wohl erblicken würde?

Mein Herz wurde ganz still und ruhig, ja, ehrfürchtig über der gewaltigen Schönheit des millionenfach wie Diamanten glitzerenden Sternenhimmels.

Für immer schloss ich diesen Anblick in mein Herz ein, ein Bild für die Ewigkeit!

Die Zeit stand still.

Brigitte Schweizer 10/01/23


Brigitte Schweizer hat mit ihrem Text „Sternenhimmel über Taizé“ den zweiten Platz unseres MicroAmberFiction Schreibwettbewerbes gewonnen.

Falko gähnt. Er hängt noch kopfüber in seinem Kasten. Zeit loszufliegen, denkt er sich und
streckt seine Flügel aus. Die Fledermaus streckt den Kopf aus ihrem Quartier und schaut
sich in dem Schrebergarten um. Der neue Besitzer hat alles verändert: Büsche und wilde
Sträucher mussten seinen penibel angelegten Hochbeeten weichen, abgedeckte Beete
stehen, wo vorher leckeres Unkraut blühte, junge Kirschloorbeerpflanzen säumen den
Zaun. Sie sollen bald groß und immergrün den Blick in den Garten erschweren. Am
schlimmsten aber sind die Solar-Lichterketten. An der Laube und am Rosenbogen hängen
weiße Lampignons, die sich tagsüber aufladen, um dann die ganze Nacht hindurch zu
leuchten. Falko würde am liebsten umziehen, aber es ist nicht so einfach, eine neue
Bleibe zu finden. Das neue, nächtliche Licht verwirrt ihn. Letzte Woche wollte er tagsüber
losfliegen, weil er dachte, das Licht der Sonne sei nur das Licht der Lampignons und in der
Woche davor schlief er mitten in der Nacht wieder ein, weil er dachte, es sei Tag. Auch
heute fühlt er sich nicht wirklich fit, aber er ist hungrig. Los geht’s, denkt er und versucht
sich die dickste Motte zu schnappen. Wieder blendet ihn das Licht und anstatt die Motte
zu erwischen, fliegt er mit Karacho gegen den Giebel der Gartenlaube. Bewußtlos fällt er
zu Boden.

Sogleich versammeln sich aufgeregt die nachtaktiven Tiere um ihn herum. „Ist er tot?“,
fragt der Gartenschläfer. „Nein, zum Glück nicht“, antwortet der Igel. Der Marder ballt die
Fäuste und schimpft auf den Schrebergärtner. Während der Hamster sich über Falko
beugt und seine Stirn kühlt, rufen die Waschbären entschlossen: „Wir machen das schon!“
Sogleich flitzen sie Richtung Rosenbogen und reißen im nächsten Moment die
Lampions ab. Die anderen Tiere jubeln und klatschen Beifall. „Endlich wieder unsere
dunkle Nacht!“, freuen sie sich. Auch die andere Lichterkette wird vernichtet. Nun leuchten
nur noch die glitzernden Sterne und eine schmale Mondsichel. Langsam erholt Falko sich.
Seine Stirn schmerzt, aber die wohltuende Dunkelheit umhüllt ihn beruhigend. Als die
Morgendämmerung einsetzt, ziehen sich die Tiere in ihre Verstecke zurück. Alle sind
hoffnungsvoll, dass dies ein erholsamer Tag wird und die Nächte ab jetzt wieder
nachtschwarz sein werden.

Der Schrebergärtner kommt am nächsten Tag erst gegen Abend in seinen Garten. Als es
dunkel wird, bemerkt er zum ersten Mal die Sterne am Nachthimmel. Er ist fasziniert und
legt sich in dass Gras, um besser in den Himmel gucken zu können. Was für ein Glück ich
doch habe, denkt er und schläft ein, während Falko und seine Freunde zufrieden ihre
Nacht genießen.

Nina Brünner, April 2023


Nina Brünner hat mit ihrem Text „Falkos Sturz“ den ersten Platz unseres MicroAmberFiction Schreibwettbewerbes gewonnen.

Hallo liebe Freunde der Nacht.

Wenn auch mit etwas Verspätung (wir hatten ja den 13. August angekündigt) möchte ich euch mitteilen, dass die Ergebnisse des MicroAmberFiction Schreibwettbewerbes fest stehen.

Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden bereits von uns entsprechend benachrichtigt.

Wir bedanken uns bei allen Einsenden für die Teilnahme und hoffen, dass wir auch beim nächsten mal wieder so tolle Einsendungen bekommen werden, auch wenn es nicht alle in die Endauswahl geschafft haben.

Doch jetzt genug der Worte von mir. Hier kommen die Gewinnertexte:

1. Platz: Falkos Sturz von Nina Brünner
2. Platz: Sternenhimmel über Taizé von Brigitte Schweizer
3. Platz: Töwerland – Zaubernacht von Reingard Stein
3. Platz: Sternenhimmel von Heide Marie Voigt

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Foto: Karin Dörpmund – 11.10.2018 in Hamburg

In Zeiten der Energiekrise rückt die Nacht wieder in unseren Fokus. In der Sendung „Die Macht der Nacht“ in der Reihe „Twist“ auf ARTE begegnen wir allerdings oder endlich (?) der magischen Seite der vergessenen zweiten Tageshälfte.

In dem Beitrag „Die Macht der Nacht“ zeigen uns KünstlerInnen die inspirierenden Seiten der Nacht: der Vibraphon-Musiker Pascal Schumacher schickt uns mit seinem Album „Luna“ in die Sphären unseres Erdbegleiters, die Lichtkünstlerin Giny Vos und die Performance-Künstlerin Anne Imhof zeigen uns ihre Schöpfungen und die niederländische Schriftstellerin Anna Woltz erzählt von Ihren neuesten Werk Nächte im Tunnel und ihre Sicht auf die Nacht.

Dass fantastische Fotografien in der Nacht entstehen können, zeigt auch der Fotograf Oskar Schlechter in Leipzig mit seiner neuen Fotoserie „Darkless“. Er lässt uns die Schönheit der Nacht durch seine Fotos der Milchstraße erleben, aber verweist auch auf die Lichtverschmutzung, durch die wir uns selbst des atemberaubenden Erlebnisses, das Weltkulturerbe Sternenhimmel, berauben. “Darkless” wird zu einem Plädoyer unseren exzessiven Lichtkonsum zu überdenken und uns für die Magie, die Schönheit und die beruhigenden Eigenschaften der natürlichen Dunkelheit wieder zu entscheiden.  

Wir engagieren uns seit einiger Zeit im Bereich der Lichtverschmutzung.

Die anstehende Erneuerung der ausgefallenen Straßenlampe (Roggenkampsweg in Bremen) haben wir zum Anlass genommen am 15.10.22 einige Messungen durchzuführen.

Der weltweite LED-Trend hat in den letzten zehn Jahren das Problem der Lichtverschmutzung verschärft. Das liegt daran, dass LEDs kurzwelliges (blaues) Licht emittieren. Dadurch kann der Schlaf-Wach-Rhythmus von Menschen und vielen Wildtieren gestört werden.

§ 3 Abs. 2 BlmSchG (Bundesimmissionsschutzgesetz): (künstliches) Licht, welches auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter einwirkt, ist eine Immission. (Also, wenn künstlich, meistens leider eine Lichtverschmutzung.)

Bundesnaturschutzgesetz: NEU seit Juni 2021 – § 41 a – Schutz von Tieren und Pflanzen vor nachteiligen Auswirkungen von Beleuchtungen. (Auch Lichtverschmutzung führt zu Artensterben!)

Das Land Bremen installiert neue Lampen mit max.(?) 3000 Kelvin. – Leider wird dabei oft nicht auf das Lichtspektrum geachtet. Sprich, der schädliche Blauanteil ist noch vorhanden. – Ebenfalls wird die Lichtintensität vernachlässigt. Sie sollte laut wissenschaftlichen Untersuchungen bei Hauptstraßen zwischen 7,5 und 15 Lux und bei Anwohnerstraßen bei max. 3 Lux liegen.

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Sternwarten haben es nicht leicht.

Sternwarten und der Wunsch der AmateurastronomInnen den Wert des Weltkulturerbes den Menschen zu vermitteln, werden oft als ‘Hobby’ betrachtet.

Dann wird die Lichtverschmutzung – ALAN (artificial light at night) – oft ‘nur’ als eine störende Randerscheinung und als ein ‘Hobbyproblem’ gesehen.

Sternwarten haben es wie gesagt nicht leicht. Auch die Volkssternwarte in Langwedel nicht.

Aber sie können etwas unternehmen: sie können die Bevölkerung umfassend informieren.

Das geschah am 24. September 2022, ein Sonnabend, in Daverden im wunderschönen Küsterhaus.

Die Volkssternwarte Langwedel e. V. zusammen mit der Dark Sky Nord – Bremen und Umzu lud die Bürgerinnen und Bürger zu einem Informationstag zum Thema Lichtverschmutzung ein.

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